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Ex-Schwimm-Star an Krebs gestorben Trauer um dreifache Olympiasiegerin Andrea Pollack (†57) * 8. Mai 1961 in Schwerin;
† 11. März 2019 in Berlin

Artikel von: SEBASTIAN KAYSER

Wieder eine Ex-Sportlerin, die viel zu früh von uns geht!

Schwimm-Olympiasiegerin Andrea Pollack ist tot. Sie starb im Alter von 57 Jahren in Berlin. Nach BILD-Informationen erlag sie einem Krebsleiden.

© dpa | picture-alliance
Andrea Pinske-Pollack 2005. Sie arbeitete als Physiotherapeutin

Bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 hatte die gebürtige Schwerinerin Gold über 200 Meter Schmetterling und mit der Lagen-Staffel der DDR geholt, mit der sie vier Jahre später in Moskau erneut Gold errang.

Bundesarchiv

Dazu gewann Pollack noch dreimal Olympia-Silber, holte 1977 zwei EM-Titel und wurde 1978 bei der WM in West-Berlin zweimal Zweite.

Wie bei vielen ehemaligen DDR-Schwimmern war allerdings auch sie in das Thema Doping verstrickt. Bei einer internen Kontrolle wurde sie 1977 positiv getestet. Nach der Wende gab sie dann zu, bei ihren Erfolgen gedopt gewesen zu sein.

Nach ihrem Karriereende arbeitete Andrea Pinske, wie sie inzwischen hieß, als Physiotherapeutin. Seit vielen Jahren am Olympiastützpunkt Berlin (OSP).

Rica Reinisch (54) erfuhr von BILD vom Tod ihrer Team-Kollegin, mit der sie 1980 Staffel-Gold in Moskau holte: "Ich habe sie bestimmt 25 Jahre nicht mehr gesehen. Mir wird gleich ganz schlecht, ich habe Gänsehaut. Sie war ein unglaublich fröhlicher Mensch. Wir hatten immer unseren Spaß, auch wenn sie Berlinerin war und ich Dresdnerin. Sie hatte einen sehr eigenen, dunklen Humor. Wir haben viele schöne Erinnerungen gemeinsam."

Reinisch beendete 1982 wegen Doping-Folgen schon mit 16 Jahren ihre Karriere. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass bei Andrea Spätfolgen Gründe für die Erkrankung sein könnten, aber ich bin kein Mediziner und kann es nicht mit Bestimmtheit sagen. Dass aber zur damaligen Zeit mit uns Schindluder getrieben wurde, steht außer Frage."

Auf dem Weg zu Olympia-Gold: Andrea Pollack 1976 in Montreal. Insgesamt holte die Berlinerin drei Olympiasiege
Foto: Popperfoto/Getty Images

Der OSP in einem Nachruf: "Mit ihren Erfahrungen und menschlichen Werten verstand sie die Gedanken und Emotionen von Leistungssportlern und hatte so eine enge Verbindung zu den Athleten. Unter ihrer Führung war die Physiotherapie des Olympiastützpunktes nicht nur ein Ort für die Regeneration oder Therapie, sondern auch ein Ort an dem Freude und Leid mit den Sportlerinnen und Sportlern geteilt wurde."

Pinske, die Mitglied der "International Swimming Hall of Fame" ist, hinterlässt einen Ehemann und Sohn Michael (33), der 2008 im Judo an Olympia teilnahm.


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04